Systemische Aufstellungsarbeit: Familienaufstellung

Systemische Aufstellungsarbeit - Familienaufstellung - isc-finger.de

„Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie andernorts zu suchen.”
François de La Rochefoucauld

IM DIALOG mit Ingrid Finger

Deine Familienaufstellung basiert auf Bert Hellingers Grundkonzept. Was denkst Du, wie würde Hellinger reagieren, wenn er bei einer Deiner Aufstellungen vorbeischauen würde?

Er wäre wahrscheinlich überrascht über meine weiterentwickelte Variation. Zwar halte ich mich an sein Grundkonzept, handhabe den Aufstellungsprozess allerdings komplett anders als er.

Als Stellvertreterin habe ich auch schon systemische Aufstellungen bei dir miterlebt. Ich finde es faszinierend, was da mit einem passiert.

Ja, es schlüpfen fremde Menschen in die Position von Familienmitgliedern der aufstellenden Person – ohne deren Anliegen zu kennen und ohne zu wissen, wen oder was sie in der Familienkonstellation verkörpern. Die StellvertreterInnen bekommen bloß Nummern. Das ist einer der Hauptunterschiede zu Hellinger: ich mache alles verdeckt.

Warum bleibt das Anliegen der Person, für die Du die systemische Familienaufstellung leitest, für die Stellvertreter geheim?

Nach meiner persönlichen Erfahrung kann es sein, dass Stellvertreter ihre persönliche Haltung zur Sache mit in die Interaktion hineinbringen. Kennen sie jedoch Anliegen und Rollen nicht, bleibt die Aufstellung frei von deren persönlichen Problemthemen. Sie bringen rein zum Ausdruck, was sie in diesem Moment fühlen auch in Interaktion mit anderen Repräsentanten, ohne den Kontext zu kennen.

Was passiert bei systemischer Aufstellungsarbeit?

Aufstellungsarbeit – ob Familienaufstellung, Organisation „Mensch“ oder Struktur – und Orgnisationsaufstellung – macht die Gefühle und Mechanismen sichtbar, die unterschwellig in einem System wirken, eventuell Beziehungen beeinträchtigen und Lebenswege blockieren. Als Resultat kann jeder seinen ihm wirklich zugehörigen Platz in diesem Beziehungsgeflecht einnehmen und kommt dadurch in seine Kraft.

Jemand befindet sich in seinem Familiensystem nicht an seinem eigentlichen Platz? Das kann ich mir noch nicht konkret vorstellen…

Stell Dir eine Familie vor wie ein Mobile – das braucht immer ein Gleichgewicht sonst klappt es zusammen. Wenn nun jemand in der Familie seinen Platz oder seine Rolle nicht einnimmt oder wegfällt – zum Beispiel durch Krankheit oder Tod oder emotionale Abwesenheit, versucht ein anderes Mitglied des Systems diese Schieflage oder Lücke auszugleichen, damit das System erhalten bleibt.

Es können Plätze im Familiensystem unpassend besetzt sein? Wie wirkt sich das auf das Ganze aus?

Diejenigen, die eine andere Position, eine andere Rolle übernehmen, können ihren eigenen Platz nicht mehr einnehmen und mit voller Kraft und Energie ausfüllen. In der Familienaufstellung können wir dies herausfinden und sichtbar machen, da es den Personen oft nicht bewusst ist.  Durch diese Klärung und das Auflösen des Anliegens können die Personen ihren eigentlichen Platz wieder einnehmen und kommen dadurch wieder in ihre Kraft.

Und das Auflösen des Anliegens in der systemischen Aufstellung wirkt sich dann wirklich aufs echte Leben aus?

Die Erkenntnisse aus der Aufstellung können auf das wirkliche Leben übertragen werden. Der Klient erfährt durch den Prozess eine neue Sichtweise, das neue Gefühl, die Klärung – und dies alles trägt dazu bei, dass die Person ihr Verhalten neugestalten kann.

Für mich haben systemische Aufstellungen immer wieder etwas Magisches. Hattest Du denn schon mal einen waschechten Wissenschaftler mit dabei?

Ja. Der fand es auch einfach nur abgefahren, es war für ihn zwar nicht nachvollziehbar, doch er war mega geflasht, dass das, was die Stellvertreter beschreiben, echte Gefühle und Körperempfindungen sind. Überzeugt hat ihn die eigene Erfahrung als Stellvertreter – erleben ist immer besser als nur lernen. 😉

Gibt es denn jegliche wissenschaftliche Erklärung für diese Informationsübertragung zwischen Menschen, die nicht mal anwesend sein müssen?

Es gibt noch keine zugestandene Theorie, die das Phänomen der repräsentierenden Wirkung und der Simulation in einer Aufstellung zufriedenstellend erklärt. Ich erkläre es gerne mit dem morphogenetischen Feld 😉 Als Bild erwähne ich gerne den Film „Babel“, indem der Regisseurs Alejandro González Iñárritu ein schönes Beispiel liefert für die Verbindung und Vernetzung über Kontinente hinweg.

INFORMATIONEN zum Coaching

Samstag 18. November 2023, 10.00 – 18.30 Uhr

Samstag 05. Oktober 2024, 10.00 – 18.30 Uhr

Samstag 02. November 2024, 10.00 – 18.30 Uhr

Individuelle Termine auf Anfrage8

  • Aufstellung 210 Euro
  • Stellvertreter 97 Euro
  • Einzeltermine 270 Euro

Die Aufstellungstermine finden ab einer Teilnehmerzahl von 4 Aufstellungen statt.

 

Einzeltermine nach telefonischer Vereinbarung.

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