Ausbildung Systemisches Coaching, Kommunikation & Konfliktmanagement

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„Wie wirklich ist die Wirklichkeit.“
Paul Watzlawick, Wissenschaftler

IM DIALOG mit Ingrid Finger

Wenn ich mir die Inhalte der Ausbildung "Systemisches Coaching, Kommunikation & Konfliktmanagement" anschaue, liegt Dir offenbar das Umsetzen von friedvoller Kommunikation besonders am Herzen.

Stimmt. Das hat sich aus meinen früheren Lern-, Mental- und Entspannungstrainer-Ausbildungen ergeben. Dabei ist mir aufgefallen, dass einige nach der Abschlussprüfung zwar die Tools beherrschten, allerdings hatten sie Defizite in der Gesprächsführung.

Was gehört zu einer guten Gesprächsführung?

Dass du KlientInnen und KursteilnehmerInnen wertfrei in ihrem Prozess begleitest und ihnen wirklich Raum lässt den eigenen Lösungsweg zu finden – in ihrem Tempo.

Dem Gesprächspartner wertfrei begegnen, Raum lassen und sie oder ihn das Tempo bestimmen lassen - sind das Qualitäten, die jeder Coach haben sollte?

Ich würde sogar sagen, dass sollte die absolute Voraussetzung jedes menschlichen Miteinanders sein. Ganz besonders jedoch, wenn man mit Menschen arbeitet. Im Allgemeinen lieben Menschen die Veränderung, doch keiner will verändert werden. Klasse ist, wenn man Leute beim Veränderungsprozess begleitet, ohne sie verändern zu wollen. Und das lernen die TeilnehmerInnen in der Coach-Ausbildung.

Was kann denn in der Coach-Klient-Kommunikation schieflaufen?

Der Klient, will vom Coach nicht den Ratschlag: „Sie müssen ihren Fokus verändern, um aus der Disharmonie in ihrer Beziehung zu kommen.“ Der Mensch mit dem Problem, will nicht das Gefühl haben fremdbestimmt und verändert zu werden. Vielmehr muss der Coach dem Klienten das Finden seiner Lösung selber überlassen: Durch gekonnte Fragetechniken des Coaches offenbaren sich dem Klienten neue Perspektiven und Handlungsspielräume. Über die Sprache entscheidet sich, ob der Mensch das Gefühl hat, selber zu entscheiden. Dann ist die Bereitschaft des Klienten auch viel größer, neue Schritte der Veränderung zu gehen.

Sprache ist offenbar so viel mehr als bloß aneinander gereihte Worte, und ein Wort mehr als aneinandergereihte Buchstaben, was macht Kommunikation noch aus?

Mit jedem Wort schwingt mehr mit als die eigentliche Bedeutung des Wortes: Emotionen, Erfahrungen, Misserfolge. Mit jedem Tonfall, mit jedem Augenbrauen hochziehen – ob bewusst oder unbewusst. Die Gedanken und Gefühle, die es auslösen kann, sind ja bei jedem individuell aufgrund seiner Lebenserfahrungen und Gefühle.
Und genau dies ist der absolute Schwerpunkt und das Besondere dieser Ausbildung. Dass wir konsequent vom Beginn bis zum Ende des Seminartages dafür das Verständnis aufbauen – Stück für Stück – in echten Situationen innerhalb der Gruppe, damit jeder Einzelne am eigenen Selbst erlebt, was die Theorie bedeutet und es so am besten verinnerlicht.

In der Ausbildung merke ich, wie viel es da auch um die Kommunikation mit mir selber geht. Was hat es damit auf sich?

Stimmt. Schließlich sind wir mehr im inneren Dialog mit uns selber als mit anderen Menschen beschäftigt. Es kann natürlich sein, dass du dir selber nicht immer zuhörst (lacht)… Aber auch da kommt im Laufe der Ausbildung die Erkenntnis: Ich habe Einfluss darauf, wie ich mit mir selber rede. Wenn morgen dein aktuelles Leben durch ein einschneidendes Ereignis zusammenbricht, bleibt es deine Entscheidung, was du draus machst: ob du Trübsal bläst oder einen neuen Weg einschlägst.

In der Regel gibt es nicht mehr als acht Teilnehmer pro Ausbildungszyklus. Warum nich mehr?

Ja, ich möchte ungern referieren. Mir ist wichtig, dass ich Teil der Gruppe bin, nicht bloß Lehrer oder Seminarleiterin. Nehmen wir den Film „Good Will Hunting“. Darin spielt Matt Damon einen schwierigen Jugendlichen, bei dem schon jede Menge Therapeuten aufgegeben hatten. Robin William spielt den Therapeuten, der als erster eine echte Beziehung zu dem Jungen aufbaut: Er zeigt sich dem Jungen mit all seiner Persönlichkeit samt eigener Problemthemen. Genauso bringe auch mich in der Gruppe ein. Ich erzähle viele Anekdoten aus meinem eigenen Leben, um die Theorie zu veranschaulichen.

Sobald Du Dich mit deiner ganzen Persönlichkeit zeigst, machst Du Dich angreifbar. Wie gehst du damit um?

Das stimmt, doch allein dadurch kann ich mich ganz authentisch geben. Das ist meine Überzeugung – wenn ich mich so gebe, wie ich wirklich bin, mich also nicht verstelle, allein dann kann ich ein selbstbestimmtes Leben führen. Ich will mein Wissen nicht bloß weitergeben, sondern ich lebe es auch wirklich. Diesen Anspruch habe ich an mich aber auch an die Teilnehmer.

Welche Bedeutung hat für dich Authentizität? Kann nicht zum Beispiel ein Ernährungsberater, der vorwiegend von Fastfood lebt, trotzdem ein guter Ernährungsberater sein?

Klar. Und ein Coach, der einen Klienten dabei begleitet den Konflikt mit seinem Nachbarn zu lösen, kann selber zu Hause einen ungelösten Konflikt mit seinem eigenen Nachbarn haben.
Doch für mich muss die innere Haltung mit dem, was ich im Außen vermittle, übereinstimmen. Das ist der Anspruch für mich und den habe ich auch an meine Teilnehmer. Aus diesem Grund gebe ich jedem Teilnehmer Raum innerhalb der Ausbildung und begleite ihn bei seinem individuellen Veränderungsprozess.

Deine Begleitung beim individuellen Veränderungsprozess jedes Teilnehmers, klingt mehr nach Selbsterfahrungskurs als nach Ausbildung. Was macht die Ausbildung aus?

Stimmt. Während wir in diesen kleinen Gruppen gemeinsam das wissenschaftlich fundierte Basiswissen erarbeiten üben wir das Handwerkszeug des menschlichen Miteinanders anhand von authentischen Dialogen und Konfliktgesprächen.

In den Ausbildungsunterlagen finde ich keine Modelldialoge - wie lerne ich Kommunikation denn dann?

Nein, hier üben wir Dialoge zu führen, jeder mit seinem ganzen Sein. In diesem Miteinander zeigt sich innerhalb kürzester Zeit, wie jeder Einzelne tickt, was ihn auf die Palme bringt, wo die Menschen an ihre Grenzen und Blockaden stoßen: an dem, wie sie mit bestimmten Dingen umgehen und was sie sagen.
Dabei können Missverständnisse und Konflikte entstehen – und genau die greifen wir auf, machen uns bewusst was in ihnen abläuft und lösen sie, indem wir hier das Gelernte anwenden. Und zwar so, dass jeder für sich eine Erkenntnis mitnimmt, sich selber ein Stück mehr versteht, warum er so reagiert und warum er auf diese Weise empfunden hat.
Niemand geht als Verlierer heraus oder als jemand, der an etwas Schuld hat.

Welche Frage sollte ich mir stellen, bevor ich mich zur Ausbildung anmelde?

Ganz klar: Ob du die Verantwortung für dein Leben übernehmen willst!
Durch meine Krankheit musste ich mir diese Frage damals selber stellen. Und ich habe erfahren, wie geil das Leben sein kann, wenn ich es selber in die Hand nehme.

Du sprichst von Selbstbestimmung, doch was ist mit Unfällen und Krankheiten, die kann ich mir doch nicht aussuchen?

Das vielleicht nicht, du hast jedoch stets selber in der Hand, wie du damit umgehen willst.

Für wen ist die Ausbildung nichts?

Für Menschen, die Wissen konsumieren und Zertifikate sammeln möchten. Ohne sich beim Waschen nass zu machen – also ohne an seinen eigenen Themen zu arbeiten.
Eine Teilnehmerin zum Beispiel kannte bereits ihre Blockaden sehr genau und merkte im Umgang mit mir, dass ich ihr gewohntes Spiel nicht mitspiele. Sie wusste, dass ich mit ihr durch ihre Blockaden und weitergehen würde.
Zwar liebe ich Harmonie und Frieden, doch habe ich keine Angst vor Konfrontation. Konflikt bedeutet nie etwas Negatives. Ich kann an der Auseinandersetzung dranbleiben und der andere merkt, dass es wohlwollend ist.

Woran könnte das Umfeld der Teilnehmer merken, dass sie die Ausbildung machen?

Die Teilnehmer machen verschiedene Erfahrungen: Eine Teilnehmerin bekam das Feedback: „Du, man kann sich so toll mit Dir unterhalten.“ Gespräche können schon nach der ersten Einheit so viel mehr positiv verlaufen. Natürlich kann es für das Umfeld auch schon mal etwas ungewohnt werden, da
in Gesprächen meistens bestimmte, gewohnheitsmäßige Reaktionsmuster ablaufen, über die sich die Auszubildenden jetzt bewusstwerden und sie bei sich verändern.

Hast Du da ein Beispiel?

Stell Dir vor, du führst folgenden Alltagsdialog mit jemandem:
„Was wollen wir essen?“ – „Mir egal.“
Nun kann es sein, dass ich etwas koche, dass Dir nicht schmeckt.
Während der Ausbildung lernst du, dem anderen die Entscheidung und die Verantwortung dafür nicht mehr abzunehmen, dann kommunizierst du klarer: „Ich mache mir jetzt eine Pizza. Willst du auch Pizza?“
Der andere ist damit indirekt gezwungen ebenfalls klare, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen – sprich: Verantwortung für sich zu übernehmen und ebenfalls klar zu kommunizieren.
Das kann für den einen oder anderen natürlich anstrengend sein.
In jedem Fall ist es aber immer positiv für dich!

INFORMATIONEN zur Ausbildung

8 Einheiten à 2 Tage,

insgesamt 16 Tage von 10.00 bis 17.00 Uhr

Termine auf Anfrage

5970 Euro

6570 Euro bei Ratenzahlung

Laut § 4 Nr.21 ist die Gebühr umsatzsteuerfrei

  • Vor Beginn findet ein kostenloses Einzelgespräch statt
  • Alle Einheiten bauen aufeinander auf
  • Der komplette theoretische Ausbildungsinhalt wird praktisch umgesetzt
  • Sie können bereits während der Ausbildung die Umsetzung trainieren
  • Eigene Defizite können aufgegriffen und bearbeitet werden
  • Sie erhalten zu jeder Einheit umfangreiche Ausbildungsunterlagen
  • Prüfung mit Diplom möglich
  • Es werden immer kleine Gruppen sein mit individuellem Charakter – Minimum 4 bis maximal 6 Teilnehmende

IHR INTERESSE ist geweckt?

Wir stehen Ihnen gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung,

und freuen uns auf Ihre Mail an info@isc-finger.de