Systemische Aufstellungsarbeit: Struktur- und Organisationsaufstellung

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„Ist das Herz vollkommen, dann erfasst es das höchste Wissen. Ist das Wissen vollkommen,
dann erreicht es die höchste Menschlichkeit.“

Dschuang Dsi, taoistischer Philosoph

IM DIALOG mit Ingrid Finger

Die Struktur- und Organisationsaufstellung hat sich aus der Familienaufstellung entwickelt.

Stimmt, die Basis bildet die Familienaufstellung nach Bert Hellinger. Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer haben unter anderem die Strukturaufstellung daraus entwickelt. Und Kristine Erb hat systemische Aufstellungsarbeit mit ihrer Organisationsaufstellung für die Wirtschaft interessant gemacht. Im Laufe der Jahre der Umsetzung habe ich dem Tool meine eigene Note verliehen – immer mit dem nötigen Respekt, natürlich.

Welche geschäftlichen Anliegen lassen sich denn durch systemische Aufstellungsarbeit lösen?

Mit der Organisationsaufstellung können zentrale Dynamiken in Unternehmen räumlich veranschaulicht werden. Aufstellen kann nur ein wirklicher Entscheidungsträger eines Unternehmens oder einer Organisation. Themen rund um Teams, Kunden, Mitarbeiter, Veränderungsprozesse und deren Auswirkungen können so vorab ebenfalls aus der Aufstellung mit Stellvertretern, erfasst werden.

Was bedeutet Stellvertreter? Muss ich als Chef nicht auch meine Mitarbeiter mit zur Aufstellung bringen?

Nein, auf gar keinen Fall. Stellvertreter oder Repräsentanten nennt man Teilnehmer für die Dauer der Aufstellung, die die Personen symbolisch repräsentieren. Um mögliche Lösungen aufzuzeigen, können konkrete Situationen, Ideen, Ressourcen, Konflikte und ähnliches durch firmenunbeteiligte Repräsentanten dargestellt werden.

Systemische Aufstellungen sind ja keine Rollenspiele, wo etwas nach Drehbuch nachgestellt wird. Die Dynamik und Interaktion innerhalb der Aufstellung rührt woanders her. Ist eine Aufstellung ein fast schon magischer Spiegel der Verfassung einzelner Teile eines Systems?

Das Beeindruckende und immer wieder Magische dabei ist, dass die Stellvertreter dabei meist stimmig Gefühle, Körperhaltungen und Verhalten in der Aufstellung zeigen, die treffend zu der vertretenen wirklichen Person passen. Dies geschieht obwohl man die betreffenden Personen gar nicht kennt. Von diesem Phänomen lebt die Dynamik einer Aufstellung in einer Gruppe. Sie sorgt für die überraschenden Erkenntnisse und Wendungen, die sich häufig in systemischen Aufstellungen ergeben.

Wie genau lassen sich potenzielle Knackpunkte für künftige geschäftliche Vorhaben und Veränderungen mit der systemischer Aufstellungsarbeit sichtbar machen?

Durch die Aufstellungsarbeit machen wir sichtbar, was im System unsichtbar wirkt. Es können Blockaden oder Störfelder konkret identifiziert werden. Genauso können wir in der Aufstellung Veränderungsprozesse einleiten und sehen, wie bestehende Mitarbeiter, Geschäftskunden und Kooperationspartner darauf reagieren. Wir schauen uns Möglichkeiten, Konsequenzen, Schwierigkeiten und die Wirksamkeit von Lösungsstrategien an.

Hast Du konkrete Beispiele, was sich in so einer Struktur- und Organisationsaufstellung zeigen könnte?

Ich könnte durch Aufstellungsarbeit zum Beispiel herausfinden, welche Abteilungen bei einer Firmenveränderung nicht mitziehen werden. Warum deine Kunden ausbleiben. Warum eine bisher gut laufende Firma plötzlich einen Einbruch in den Verkaufszahlen hat. Und auch welcher Bewerbungskandidat fürs Unternehmen die bessere Wahl ist – Kurzum: Alle Fragen im Kontext einer Organisation können durch Aufstellungsarbeit sichtbar gemacht werden, mit dem Ziel eine optimale Lösung zum Wohle aller und im Sinne des große Ganzen zu finden.

Es gibt Familienaufstellungen und es gibt Organisationsaufstellungen. Aber was macht denn der Chef oder die Chefin eines Familienunternehmens, das stelle ich mir verzwickter vor?

Die Aufstellungsarbeit bei Organisationen, die durch Familien geführt werden, ist in der Tat eine ganz besondere Herausforderung. Denn diese Firmeninhaber und Familienmitglieder bringen immer auch ihre Familiensystem und ihre Familienthemen mit in das Unternehmen. Das lässt sich nicht trennen. Und dies hat nicht nur Auswirkungen für die Familienmitglieder, sondern auch für die Mitarbeiter – natürlich lässt sich auch mit diesen Zusammenhängen und Wechselwirkungen in der Organisationsaufstellung zum Wohle der Organisation  arbeiten.

Was lässt sich im realen Geschäftsleben mit den Erkenntnissen aus der systemischen Aufstellungsarbeit anfangen?

In der Realität lässt sich mit diesen relevanten Informationen entsprechend handeln – Entscheidungen lassen sich damit besser treffen.

Lässt sich denn umgekehrt aus der systemischen Aufstellungsarbeit auch ein Prinzip oder eine Faustregel ableiten, wann ein Unternehmen besonders super läuft?

Ja, das gibt es – erstens: Jeder muss in seiner Hierarchie seinen Platz einnehmen können. Und zweitens: Jeder muss fürs große Ganze arbeiten, nicht bloß für sich selber. Ein Unternehmen, in dem die Mitarbeiter bloß mit sich beschäftigt sind, bleiben die Kunden draußen vor der Tür.

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