Heute ist mal wieder der „undankbare“ Buchstabe „X“ dran. Dafür einen Coaching Begriff zu finden, ist echt nicht so leicht. Etwas Fantasie ist also gefragt! Das X sieht aus wie ein Kreuz. Also, warum nicht die Überkreuz Transaktion aus der Transaktionsanalyse nehmen (mehr dazu finden Sie hier)? Abgesehen von der Erleichterung, einen Begriff für das Coaching ABC mit X gefunden zu haben, ist die Überkreuz Transaktion ein sehr interessantes und häufig vorkommendes Phänomen in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Ein genauerer Blick auf diese Kommunikationsregel aus der Transaktionsanalyse, verbunden mit kritischem Hinterfragen der eigenen Kommunikationsmuster, könnte sich also lohnen.
Überkreuz Transaktion als Kommunikationsregeln
Grundsätzlich unterscheiden die Transaktionstheoretiker drei unterschiedliche Kommunikationsregeln: die Komplementär-Transaktion, die Überkreuz Transaktion und die verdeckte Transaktion.
Die Überkreuz-Transaktion beschreibt eine Regel der Kommunikation, wo sich Reiz und Reaktion im Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich und Kindheits-Ich in der Kommunikation überkreuzen. Die Kommunikation wird dadurch unterbrochen und es kommt häufig zu Konflikten.
Ursachen für Konflikte in der Überkreuz Transaktion
Die Transaktionsanalyse geht davon aus, dass die Ursachen für Konflikte oft in einer „Nicht-ok-Lebensanschauung“ (mehr dazu finden Sie hier) einer der an der Kommunikation Beteiligten liegt. Dabei kann sich diese Nicht-ok-Lebensanschauung auf zwei unterschiedliche Arten auf die Kommunikation auswirken. Wenn Menschen kommunizieren, die sich überwiegend im Kindheits-Ich befinden, kann diese Nicht-ok-Lebensanschauung dazu führen, dass sich diese Menschen häufig vom Gegenüber angegriffen fühlen. Alles was gesagt wird, wird automatisch negativ umgedeutet, weil man ja überzeugt davon ist im tiefsten Inneren nicht ok zu sein. Dieses Weltbild ist nur sehr schwer zu ändern, weil diese Menschen meist nicht in Lage sind, sich wirklich mit der Realität auseinanderzusetzen.
Die zweite Kategorie sind Personen, die meist mit ihrem Eltern-Ich an der Kommunikation teilnehmen. Auch hier führt eine innere Überzeugung nicht ok zu sein dazu, diesen scheinbaren Makel kompensieren zu müssen. Menschen mit diesem Muster versuchen dann, die schlechten Seiten des Gegenübers zu betonen. Dies gibt ihnen dann ein gewisses Gefühl der Überlegenheit und macht für sie ihr Nicht-ok-sein zumindest vorübergehend erträglicher.
Mögliche Lösungen für Konfliktursachen
Die beiden Kommunikationsarten der Überkreuz Transaktion führen häufig zu Konflikten. In der Transaktionsanalyse werden die Kommunikationsmuster genau beobachtet und analysiert. Über Feedback und Selbstreflektion der eigenen Kommunikation kann man zu den Ursachen für Konflikte gelangen. Das Ziel der Transaktionsanalyse ist eine Kommunikation, die aus dem Erwachsenen-Ich heraus geführt werden kann. Dieses Erwachsenen-Ich ist sich seiner Selbst bewusst und handelt aus der Überzeugung heraus „Ich bin ok und Du bist ok“.
Haben Sie schon einmal Ihre eigene Art der Kommunikation auf diese Weise beobachtet oder analysieren lassen? Wodurch kommt es bei Ihnen und anderen häufig zu Konflikten? Wie sähe Ihre Lösung aus?