Heute geht es im Coaching ABC um einen Begriff, der in der Tiefenpsychologie beziehungsweise in der Psychoanalyse eine große Bedeutung spielt, ursprünglich aber aus der Philosophie stammt und bis heute kontrovers diskutiert wird – dem Unterbewusstsein oder auch das Unbewusste (mehr dazu finden Sie hier). Man kann sich das Trennung von Bewusstsein und dem Unterbewussten vielleicht vorstellen wie eine Gewässer – unter der Oberfläche liegt das uns Unbekannte und somit Unbewusste verborgen, oberhalb des Wasserspiegels liegt das Bekannte und Bewusste. Wie ein Schwimmer sind wir im Wachzustand ständig zwischen diesen Welten unterwegs. Im Wachzustand nehmen wir die Dinge bewusst oberhalb der Wasseroberfläche wahr. Sobald wir aber unter die Oberfläche eintauchen (und das passiert mehrfach täglich, beispielsweise im Schlaf oder bei Tagträumereien oder in Stress-Situationen etc.) gelangen wir in die Welt der Unbewussten.
Modell der Psyche nach Freud
Sigmund freut postulierte in seinem Struktur Modell der Psyche drei Instanzen (Es, Ich und Über-Ich), die ständig miteinander in einer Art Konflikt – und versuchtem Ausgleich (durch das Ich) stehen. Das Ich vermittelt zwischen dem Über-Ich und dem sehr mächtigen Es, wo all unsere (verdrängten) Triebe und Instinkte zu finden sind. Das Es agiert im Wesentlichen im Dunklen und Verborgenen und ist somit dem Unbewussten zuzuordnen. Ziel der Psychoanalyse Freuds war es, sich diese unbewussten Triebe und Instinkte bewusst zu machen und somit wieder Handlungsfreiheit zu erlangen. Der Patient ist dann nicht mehr Gefangener seine unbewussten Triebe und muss diese auch nicht mehr zwanghaft unterdrücken, was zu neurotischen Störungen führt. Ein zentrales Mittel welches die Psychologen anwendet, um an das Unbewusste heranzukommen, ist die Traumdeutung beziehungsweise die Trance und Hypnose (mehr dazu finden Sie hier).
Inhalte des Unterbewussten
Aber woher kommen die Inhalte des Unterbewusstseins eigentlich? Das Unterbewusstsein wird häufig mit einer Schallplatte verglichen (mehr dazu finden Sie hier). Alle unsere Erfahrungen werden dabei wie bei einer Schallplatte in einzelne Rillen gepresst und bleiben dort ein Leben lang gespeichert. Dieser Prozess läuft dabei weitgehend unbemerkt vom Bewusstsein ab. Die so eingeprägten Erfahrungen lassen sich deshalb auch nicht jederzeit abrufen. Dennoch spielen sie im Verhalten und somit im Leben eine sehr große Rolle. Gedanken sind sehr entscheidend dafür wie wir unsere Umwelt und uns selbst sehen. Diese führen letzten Endes zu Handlungen und Gewohnheiten, die wiederum Konsequenzen haben.
Mentales Überlebens-Tool
Das Gehirn ist darauf ausgelegt, unser Überleben zu sichern. So ist auch das Unbewusste ein im Grunde nützliches Überlebens-Tool. Alle Erfahrungen können auf diese Weise in einer Art virtueller „Cloud“ im Gehirn abgespeichert werden und ohne bewusstes Zutun ausgelöst werden. In einer Gefahrensituation kann das Leben retten. Dennoch können einige gespeicherte Situationen nicht mehr hilfreich sein und sollten entsprechend an die neue Lebenssituation angepasst werden. Die Frage ist, ob und wie das geht!?
Programmierung ändern
Sind wir unseren unbewussten Gedanken ausgeliefert und können diese nicht ändern? Aufgrund der Erkenntnisse über die Wirkungsweise unserer unbewussten Gedanken ist es möglich die Programmierungen zu ändern. Mentales Training beispielsweise hilft dabei neue Gedankenwege und Lösungsmöglichkeiten für scheinbar fest gefahrene Situationen und Blockaden zu erlernen. Ein wichtiger Schlüssel ist dabei die Selbstreflexion der eigenen Gedanken und den damit verbundenen Gefühlen.
Welche wiederkehrenden Situationen machen Ihnen Ihr Leben schwer? Was haben Sie bisher getan, um das zu ändern? Glauben Sie daran, dass man sein „Schicksal“ selbst in der Hand hat?