Samstag ist Sporttag. Mit Leverkusen gegen Köln und Dortmund gegen Schalke finden in der Fußball-Bundesliga heute gleich zwei Derbys statt. Der Reiz des Derbys ist die lokale Nähe, ihre Historie, die Rivalitäten zwischen Vereinen, Spielern, Fans, Städten und den Menschen, die dort leben und sich tagtäglich begegnen. Rituale bei allen Beteiligten: Die Presse der jeweiligen Ort schreibt sich schon Tage vorher heiß! Spieler bereiten sich systematisch mit ihren Trainern vor! Beten vor dem Spiel, den Rasen küssen, den Talisman versteckt an der richtigen Stelle. Fans schlüpfen in ihre Rollen, Trikots und Schals. Spannung und Stimmung steigen, die Energie ist spürbar. Fangesänge aus beiden Fankurven prallen wie Wellen aufeinander. Kollektives Kommunizieren für das kollektive Gesamterlebnis. Dann Anpfiff! Der Ball rollt. Nach allen Regeln der Kunst schieben sich die Spieler den Ball zu. Taktieren, die Lücke finden, Räume nutzen, Angriff, Abwehr, am Zug sein. Foul! Pfiff! Gelbe Karte! Wer hat den Ball? Schuss, Abpraller, Eigentor.
Das Vokabular des Sports findet sich auch in unseren Kommunikationsspielen wieder. Kommunikation ist Spiel. Es gibt Regeln, es gibt Züge, es gibt Wechsel, es gibt die verbale Steilvorlage, das Eigentor, dass man sich selbst durch eine bestimmte Äußerung einschenkt. Mit Worten können wir Angreifen, unseren Raum verteidigen, die Position wechseln. Wir geben ab, nehmen an, reißen das Wort an uns wie den Ball, um einen Alleingang zu machen. Mit Worten verletzen wir, begehen versteckte Fouls, erhalten kurz darauf vielleicht eine verbale Revanchegrätsche.
Es macht manchmal Sinn, Kommunikation wieder als Spiel zu begreifen und weniger als Kampf. Im systemischen Coaching lernen wir coole Tricks und clevere Spielzüge, die uns dabei helfen gut zu spiele und Fairplay walten zu lassen.