Die Metapher kann im Coaching ein sehr effektives Tool sein, wenn sie richtig eingesetzt wird. Hiermit meine ich nicht die klassische Metapher, wie die „Baumkrone“ oder den „Flaschenhals“, in der nur einzelne Worte die Metapher bilden. Im Coaching sind Metaphern oft Geschichten, Erlebnisse oder Märchen, die man seinem Klienten beiläufig erzählt. Sie müssen nach einem bestimmten Prinzip aufgebaut sein, sodass sich eine Wirksamkeit beim Klienten entwickelt.
Metapher bedeutet wörtlich übersetzt „anderswohin tragen“ oder „übertragen“. Genau diesen Effekt macht man sich im Coaching zunutze. Das Problem und die Problemfixierte Sichtweise des Klienten, wird mithilfe von Bildern und einer analogen Geschichte, an einen anderen Ort „getragen“. Der Sinn besteht darin, dem Klienten eine Brücke zu schlagen, die zu einer größeren Leichtigkeit in der Betrachtung seines Problems führt. Auch Humor spielt hier eine große Rolle. Alles auf der Welt wird irgendwie leichter, wenn man darüber lacht. Vor allem man selbst. Bilder nehmen den Dingen häufig die Schwere und bleiben darüber hinaus gut in Erinnerung. Der Klient kann die inhaltlichen Informationen auf seine Situation übertragen und das Bild auch später noch abrufen.
Natürlich sollte dies in der Praxis mit Fingerspitzengefühl und gutem Timing passieren. Man darf seinem Klienten auf keinen Fall sagen, dass man ihm nun ein Geschichte erzählt, damit er mal über sein Problem lacht und alles was leichter nimmt. Die Metapher wird beiläufig und bestenfalls am Schluss einer Sitzung, gewissermaßen mit auf den Weg gegeben. Optimaler Weise sitzt der Klient fünf Minuten später in seinem Auto oder ähnlichem und fragt sich, warum ihm gerade diese Geschichte erzählt wurde. In diesem Moment beginnt der gewünschte Prozess ohne weiteres Zutun von ganz alleine.