Beim Buchstaben „L“ ist mir zunächst „Liebe, Lust und Leidenschaft“ eingefallen. Diese Begriffe passen aber besser zu einem Schlager als zum „Coaching ABC“. Deshalb heute mal wieder ein Begriff aus der Neurolinguistischen Programmierung (NLP): „Logische Ebenen“.
Ansatzpunkte für Veränderungsarbeit
Der Begriff „Logische Ebenen“ wurde in den 80er Jahren von Robert Dilts geprägt. Dilts lehnte sich dabei an Gregory Batesons Theorie der „logischen Ebenen des Lernens und der Veränderung“ an (mehr dazu finden Sie hier). Im Wesentlichen geht es bei diesem Modell darum, den richtigen Ansatzpunkt, die richtige Ebene für erfolgreiche Veränderungsarbeit zu finden. Hat man die (Problem-) Ebene identifiziert geht man anschließend auf die nächsthöhere (Lösungs-) Ebene“, um Veränderungen herbeizuführen.
Klare Hierarchie der Ebenen
Mittlerweile unterscheiden Theorien verschiedener Autoren bis zu 10 unterschiedliche Ebenen. Bei Bateson waren es noch sechs: 1. Kontext, 2. Verhalten, 3. Fähigkeiten, 4. Werte/Glaubenssätze, 5. Identität, 6. Mission/Vision. Gebildet werden die Ebenen nach dem Prinzip, dass etwas auf einer höheren (logischen) Ebene liegt, wenn es das darunter liegende umfasst und steuert. Der Spruch „Der Glaube versetzt Berge“ macht dieses Prinzip ganz anschaulich. Wenn man beispielsweise an den Erfolg einer Geschäftsidee sehr stark glaubt (4. Ebene), werden ich auch die erforderlichen Fähigkeiten entwickelt (3. Ebene) und man wird die Dinge tun, die notwendig sind (2. Ebene) sich einen entsprechenden Rahmen zu schaffen (1. Ebene). Andersherum wird es nicht funktionieren, wenn jemand diesen Glauben nicht hat oder negative Glaubenssätze immer wieder im Wege stehen.
Ein weiteres Beispiel für die stark motivierende Wirkung der höchsten logischen Ebene (Mission/Vision) auf das Handeln sind für mich die Sakralbauten. Die mit dem sehr aufwändigen Bau z.B. des „Kölner Doms“ verbundene (göttliche) Mission hat die Erbauer und Finanziers über sich selbst hinaus wachsen lassen.
Die klare Hierarchie der logischen Ebenen und die damit verbundenen Möglichkeiten Dinge neu zu bewerten, eröffnen dem Klienten neue Wege zu neuen Lösungen. Probleme werden nicht auf den Ebenen gelöst, auf denen sie entstehen. Eine Änderung der Sichtweisen muss also zuerst erfolgen. Das hat auch schon Albert Einstein erkannte, als er sagte, „(…) dass man Probleme nicht mit der Art des Denkens lösen kann die es geschaffen hat.“
Gibt es Bespiele bei Ihnen, wo eine Änderung der logischen Ebene zur Lösung führte? Was denken Sie über das Modell? Was sind die Vor- und Nachteile?