„L“ – Life-Coaching – ein neues Leben ist möglich!?

Life-Coaching durch Selbsterkenntnis zu neuen Ufern

© De Vries

In letzter Zeit lese ich öfter, das viele Coaches sogenanntes „Life-Coaching“ anbieten. Mich hat interessiert, was genau dahinter steckt!? Eigentlich nichts Besonderes. Die Grundzüge des allgemeinen Coachings finden sich auch beim Life-Coaching. Nur die Zielrichtung ist sehr umfangreich – es handelt sich um wichtige Fragen des Lebens.

Wegbegleitung

Wie bei allen anderen Formen des Coachings, bestimmt auch beim Life-Coaching der Klient das Ziel (mehr dazu finden Sie hier). Der Coach ist lediglich der Begleiter auf dem Weg bis zum Ziel.

Gegenstand und Tools

Beim Life-Coaching geht es – wie der Name schon vermuten lässt – meist um existentiellere Ziele beziehungsweise um die Bewältigung von Lebens-Krisen bei den Klienten. So können beispielsweise schwierige Situationen am Arbeitsplatz oder in der Beziehung Gegenstand des Coachings sein. Das vorrangig eingesetzte Coaching-Tool ist vor allem die reflexive Gesprächsführung. Der Klient wird durch den Coach und seine Art nachzufragen und zusammenzufassen mit seinen eigenen Denkmustern konfrontiert. Auf diese Weise gelangt der Klient zu Erkenntnissen, die er durch Grübelei oder durch nicht strukturierte Gespräche nur sehr unwahrscheinlich bekommen hätte.

Bottom-up Ansatz

Eine sehr häufig gemachte und leidvolle Erfahrung vieler Menschen mit sehr hartnäckigen – und unerwünschten Verhaltensweisen, wie beispielsweise dem Rauchen, spiegelt dieses Phänomen wider. Es ist sehr schwierig aus einer rein kognitiven Einsicht wie beispielsweise, das das Rauchen sehr gesundheitsschädlich ist und es also besser ist, damit aufzuhören“ zu einer tatsächlichen und dauerhaften Verhaltensänderung (mit dem Rauchen aufzuhören) zu gelangen. Das erfordert meist einen längeren mentalen Lern- und Umsetzungsprozess, der in die tiefen Denkstrukturen eingreift. Dieser sogenannte „Bottom-up“ Ansatz ist Gegenstand des Life-Coachings. Es geht also weniger um oberflächliche-, intellektuelle Erkenntnisse, als vielmehr um das Bewusstmachen der mentalen Mechanismen, die eine gewünschte Verhaltensveränderung behindern oder auch unterstützen können.

Bessere Selbstregulierung

Sind die Glaubensmuster einmal klar und deutlich erkannt worden, wird fortan sehr achtsam an einer Selbstregulierung gearbeitet. Lang eingeübten Gewohnheiten sollen  frühzeitig erkannt werden und so der Rückfall in alte Verhaltensweisen verhindert werden. Im Ergebnis hat der Klient eine bessere Selbstregulierung und somit eine neue Verhaltensauswahl. Diese so gewonnene größere Auswahl unterschiedlicher Optionen kann dann schrittweise erweitert –, in den Prozess integriert – und auf andere Lebensbereiche ausgeweitet werden.

Grenzen des Life-Coachings

Die Grenzen des Life-Coachings liegen, wie bei allen anderen Formen des Coachings auch, bei pathologisch begründeten Ursachen. Life-Coaching richtet sich auf zukünftige Ziele und gewünschte Verhaltensveränderungen aus. Die tiefe Analyse von Ereignissen aus der Vergangenheit, wie beispielsweise aus der Kindheit sowie deren Auswirkungen auf die Psyche des Klienten, ist nicht Gegenstand des Life-Coachings.

Wie haben Sie Ihre Lebenskrisen gemeistert? Was hat Ihnen geholfen und was weniger? Haben Sie schon einmal Life-Coaching in Anspruch genommen? Wie waren Ihre Erfahrungen?