„J“ – Ja-Sager mit eingeschränktem Selbstbild

Ja-Sager mit eingeschränktem Selbstbild

© De Vries

Der Film „The Yes Man“ oder auf Deutsch „Der Ja-Sager“ zeigt auf humorvolle Weise, was passiert, wenn man immer und zu jeder Gelegenheit „ja“ sagt. Am Ende der Geschichte lernt die Hauptfigur, dass es durchaus sinnvoll sein kann manchmal auch „nein“ sagen zu können.

Ja-Sager mit eingeschränktem Selbstbild

So lustig der Film auch ist, hinter dem Problem vieler Menschen nicht „nein“ sagen zu können ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen, steckt oft ein Problem mit dem Selbstbild. Oft ist es die Angst, dass man bei einer Ablehnung auch als Person abgelehnt wird oder die Erwartungen an einen selbst, stets hilfsbereit und großzügig zu sein (mehr dazu finden Sie hier). Das Selbstbild ist auf diese Eigenschaften eingeengt. Die Reaktionen laufen dabei unbewußt und automatisch ab. Um sich der eigenen Glaubenssätze bewusst zu werden bedarf es einer intensiven Selbstbeobachtung. Am besten hilft dabei beispielsweise ein Coach oder Therapeut.

Das „Nein“ üben

Diese Verhaltensmuster entstehen meist in der Kindheit durch Erziehung und sind fest im eigenen Wertesystem verankert. Um wieder aus diesem Muster herauszukommen, kann es hilfreich sein, ein freundliches aber bestimmtes „Nein“ in Alltagssituationen zu üben. Wichtig dabei ist es, zum einen diese Ablehnung auch so zu meinen und voll dahinter zu stehen sowie die möglichen Reaktionen der Mitmenschen und deren Verwunderung über den „plötzlichen“ Wandel auszuhalten.

Karrierechancen steigen

In unserer Gesellschaft und insbesondere in Unternehmen wird häufig beklagt, dass vor allem die Ja-Sager Karriere machen. Infolge dieser Kultur werden auch schon mal Missstände tot geschwiegen wie beispielsweise beim VW Abgasskandal (mehr dazu finden Sie hier). Sogenannte „Nestbeschmutzer“, die nicht zu allem schweigen wollen haben da keine Chance mehr. Vielleicht sollten Nein-Sager zukünftig mehr Beachtung finden, um derartige Skandale verhindern zu helfen? In Analogie zur Psychologie würde das ebenfalls zu einer Erweiterung des Selbstbildes und einer freieren Unternehmenskultur führen.