„J“ – Ja-Haltung

Ja-Haltung

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Im Coaching geht es darum, dem Klienten eigenmotivierte Veränderungsprozesse zu ermöglichen. Dazu ist es notwendig, die so genannte „Ja-Haltung“ zu etablieren. Bildlich gesprochen könnte man sagen, dass die Ampeln beim Klienten auf grün stehen müssen.

Die Haltung muss offen sein für Veränderungen anstatt zu blockieren. Als Coach darf man nicht gegen seinen Klienten ankämpfen, um ihn in eine – aus Sicht des Coachs – gewünschte Richtung zu bewegen. Die Bewegung muss vom Klienten ausgehen. Das schlimmste was einem Coach passieren kann, ist das sein Klient sich – im übertragenen Sinne – zurücklehnt und denkt: „Coach, mach du mal“. Natürlich kann ein Klient sich während eines Coachings auch zurücklehnen. Gemeint ist hier die innere, passive und blockierende Haltung des Klienten, gegenüber seinem Coach.

In der Theorie ist es nicht so einfach zu erklären, wie man die Ja-Haltung etabliert oder erkennt. In der Praxis erkennt man jedoch sehr schnell, in welcher Haltung ein Klient steckt. Man sieht es deutlich an der Körpersprache und merkt es an den Aussagen des Klienten. Um eine Ja-Haltung zu etablieren, sollte man Fragen stellen, auf die der Klient mit „Ja“ bzw. mit einer positiven Aussage antworten muss. Wenn ein Mensch sich über eine Frage freut, weil er die Antwort einfach gerne gibt, dann gerät er in eine Haltung, in der er sich denkt: „Komm gib mir noch eine (Frage)“. Umgekehrt denkt er eher: „Frag mich bloß nicht noch mehr“. Die Bemühung des Coachs muss also darauf abzielen, seinen Klienten in erstere Haltung zu befördern. Wenn man als Coach merkt, dass der Klient in eine blockierende Haltung gerät, weil das aktuelle Thema ihm kein gutes Gefühl gibt, darf man natürlich nicht das Thema meiden. Denn die Menschen kommen ja wegen Themen, die ihnen Probleme machen und nicht umgekehrt. Man kann jedoch seinen Klienten wieder in eine Ja-Haltung bringen, indem man das Thema kurz wechselt. Auch ein kurzer Small-Talk ist legitim, um zurück in die Ja-Haltung zu kommen.

Je besser man seinen Klienten kennt, desto besser weiß man auch, womit man ihn in diese Haltung bringen kann. Positive Veränderungsprozesse beim Klienten lassen sich ausschließlich innerhalb einer Ja-Haltung initiieren.