„I“ – Inneres Team

Inneres Team

© De Vries

„Wer bin ich – und wenn ja wie viele?“ lautet der Titel eines philosophischen Buchs von Richard David Precht. Das innere Team bezeichnet im Coaching ein Modell für die verschiedenen Persönlichkeitsanteile eines Menschen. Wir sind nämlich tatsächlich viele! In diesem speziellen Modell geht es besonders um die inneren „Stimmen“, die untereinander Streitgespräche führen.

Wer nun glaubt ich bin durchgedreht und höre Stimmen, den kann ich beruhigen. Wir hören diese Stimmen leider nicht so klar und deutlich, wie die von anderen Menschen. Innenbilder und Selbstgespräche sind jedoch unsere ständigen Begleiter. Sie bestimmen wie wir auf ein Ereignis, eine Situation oder eine Entscheidung zugehen. Sie können uns ermutigen, anspornen, positiv stimmen aber auch blockieren, verängstigen oder handlungsunfähig machen. Der Richter, Moralapostel, Skeptiker, Verständnisvolle oder Ängstliche sind nur wenige Beispiele, für die unzähligen Stimmen, die sich ständig in uns melden. Jeder dieser Anteile hat seine Daseinsberechtigung und Aufgabe, weshalb sich keiner von Ihnen als positiv oder negativ bezeichnen lässt. So wie jede Teamarbeit ein gutes Miteinander voraussetzt, um effizient zu arbeiten, so ist die Entwicklung des inneren Teams entscheidend dafür, wie man sich fühlt und wie Lösungen gefunden werden.

Nach diesem Modell gehen wir also davon aus, dass in unserem Inneren eine kommunikative Teamarbeit abläuft, die analog zu einer Teamarbeit mit mehreren Personen ist. Wir können somit die Bedingungen einer erfolgreichen Teamarbeit im Außen auf die im Inneren übertragen. Denn so wie wir zwischen Menschen ein Miteinander und ein Gegeneinander finden, genauso erleben wir das in unserem Inneren.

Wenn man ein Gefühl innerer Zerrissenheit verspürt, ist es wichtig, die im Zwiespalt befindlichen Stimmen zu identifizieren. Auf diese Weise wird es möglich, die Funktion und Bedeutung der jeweiligen Stimme – im Bezug auf die aktuelle Situation – zu überprüfen.