Heute geht es im „Coaching ABC“ um Hormone, die einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unser Verhalten zu haben scheinen. Wenn jemand leicht gereizt ist und für Dritte völlig unverständlich Dinge tut oder sagt, dann wird oft entschuldigend gesagt, „es seien nur die Hormone“. Damit wird der Eindruck erzeugt, dass wir in manchen Situationen oder zu bestimmten Zeiten keine Kontrolle mehr über unsere Gefühle oder unseren Körper haben. Die Hormone haben dann die Steuerung übernommen und alles passiert sozusagen automatisch. Hormone haben also einen sehr großen Einfluss auf uns. Was aber genau sind Hormone und warum gibt es sie überhaupt?
Biochemische Botenstoffe
Hormone und ihre Wirkung werden seit ihrer Entdeckung Anfang des 20. Jahrhunderts erforscht (mehr dazu finden Sie hier). Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „antreiben, erregen“. Das ist auch sehr passend, denn Hormone sind biochemische Botenstoffe, die in bestimmten Zellen des Körpers produziert werden und z.B. über den Blutkreislauf an die sogennanten „Erfolgsorgane“, also dort hin wo sie ihre Wirkung entfalten sollen, geschickt werden. In diesen Erfolgsorganen gibt es wiederum Zellen, die diese hormonellen Botschaften lesen und bestimmte biologische Prozesse auslösen.
Wo werden Hormone gebildet und wie werden sie verteilt?
Hormone werden meist in Drüsen (Ausnahme z.B. Nervenzellen) wie beispielsweise der Hirnanhangdrüse oder der Bauchspeicheldrüse gebildet und über den Blutkreislauf an die Zielorgane verschickt. In der Natur gibt es aber auch andere Verbreitungswege außerhalb des Körpers. Über sogenannte „Pheromone“ können ebenfalls hormonelle Botschaften über größere Distanzen an ihre Ziele gesendet werden. Diese besondere Eigenschaft einiger Botenstoffe wird beispielsweise in der Parfümwerbung eingesetzt. So sollen die angepriesenen Düfte Inhaltsstoffe haben, die besonders reizvoll auf das andere Geschlecht wirken und starke sexuelle Anziehung erzeugen. Ob das, was bisher nachweislich nur bei Insekten und Pflanzen funktioniert auch beim Menschen klappt, ist allerdings wissenschaftlich umstritten (mehr dazu finden Sie hier). Hormone regeln also bestimmte Prozesse in den dafür zuständigen Organen. Aber was genau sind diese Prozesse? Für welche Funktionen im Körper sind Hormone zuständig?
Regulierung lebenswichtiger Funktionen
Hormone regeln lebenswichtige Funktionen wie beispielsweise den Zuckerhaushalt über die Bauchspeicheldrüse. Aber auch das Knochenwachstum oder der Fettstoffwechsel werden durch Hormone geregelt. Eine sehr bekannte Regulierungsfunktion haben die Hormone bei körperliche Anpassungen an Angst und Stress. Durch Stress auslösende Faktoren (z.B. Verlustangst, schwere Arbeit etc.) werden die Energiereserven des Körpers freigesetzt. Dies dient als Vorbereitung zur Flucht oder für einen eventuellen Angriff auf eine mögliche Bedrohung. Aufgrund von stressig empfundener Dauerbelastung kann es zu psychischen und auch physischen Erkrankungen kommen. Als mögliches Gegenmittel gegen Stressüberforderungs-Reaktionen gelten sogenannte „Glückshormone“ (mehr dazu finden Sie hier). Diese Glückshormone können die „Kampfhormone“ gewissermaßen auffressen. Gezielte Entspannungsübungen helfen dabei, dass der gestresste Klient in einen entspannten Ruhezustand kommt und Glückshormone produziert werden. Wohlbefinden sowie Selbstsicherheit und Freude können sich so einstellen und ihre hormonelle Wirkung entfalten.
Sind Sie auch ab und zu ein „Instrument“ Ihrer Hormone? Was tun Sie gegen Stress? Welche Formen der Entspannung wirken bei Ihnen besonders gut?