Ich liebe Pflanzen. Dementsprechend ähnelt meine Wohnung im Winter auch eher einem Dschungel, sagen meine Freunde. Seit zehn Tagen habe ich die robustesten Gewächse endlich auf den Balkon ausgesiedelt… Das schafft mir Klarheit drinnen und meine ganz persönliche grüne Oase samt Hängematte draußen.

Und wenn ich da so im Balkonkasten zupfe sehe ich dieser sonnigen Tage häufiger auch meine Nachbarinnen von schräg unten und nebenan draußen – der kleine Schnack zwischen Garten und Balkon. Themenkategorie: „Alles außer Corona“ aber meistens einfach – „Rund ums Grünzeug“. Sehr erfrischend wirkt das.

Da bestaunen wir gemeinsam wunderbar riesige Blüten von Gabis Pfingstrose samt Albinospinne. Und wir tauschen uns aus über das rätselhafte Gewächs in meinem Pflanzkasten, dass letztes Jahr sein Gesicht nicht zeigte, jetzt aber in voller lila Blüte steht… „Ah, ein Silberblatt“, sagt die eine wissend. „Silberblatt? – ohne Silber?“, fragt die andere. „Ja, die silber schimmernden Blätter kommen ja erst mit den Samenständen.“ – „Ach so…“

Und das Beste daran: Je mehr wir so quatschen, desto grüner werden unsere Balkone und der Garten unten. Denn wir tauschen Ableger und Sprösslinge aus. Pflanzenliebhaber unter sich… Auf dieses Weise durch und über die Blume gesprochen, wächst auch unsere Nachbarschaft dadurch zusammen?  Meine Sammlung an Minzesorten ist mittlerweile jedenfalls immens. Ich kann jetzt sogar Maibowle mit echtem Waldmeister machen. Von wegen Grüne Hölle… ich finde das himmlisch…