„D“ – Dissociated State: Mit emotionaler Distanz zur Lösung

 

Dissociated State: Mit emotionaler Distanz zur Lösung

© De Vries

Heute habe ich wieder etwas länger nachdenken müssen, um auf einen Coaching-Begriff mit „D“ und somit auf „Dissociated State“ zu kommen. Interessanterweise gibt es gar nicht so viele Begriffe mit „D“ im Coaching. Zuerst dachte ich an die „Da Gamo, Vasco (Strategie)“ oder an „Deine Welt ist nicht meine Welt“ – aber zum Einen heißt es „Vasco-Da-Gama (Strategie)“ bzw. „Meine Welt ist nicht Deine Welt“ und zum Anderen brauche ich ja noch gute Begriffe für die Buchstaben „V“ bzw. „M“.

Dissociated State – ein Zustand ohne starke Emotionen

Dissociated State ist ein Begriff aus dem NLP (Neurolinguistische Programmierung). Mit Dissociated State bezeichnen die NLPisten einen Zustand ohne besonders starke emotionale Verknüpfung zum innerlich repräsentierten Ereignis. Der Klient schaut gewissermaßen aus einer gewissen inneren Distanz auf belastende Ereignisse. Ganz im Gegensatz zum Associated State, wo sich der Klient im repräsentierten Ereignis „drin fühlt“ und tiefe, eigene Emotionen empfindet.

States sind wichtig für die Veränderungsarbeit

Nach Ansicht von NLP zeigen sich States (Zustände) in unserem physiologischen Ausdruck (Muskelanspannung, Atmung …), Körperhaltung, Gestik und Mimik. States bestimmen gemäß NLP unsere Wahrnehmung und Repräsentationen und sind somit wichtig für Veränderungsarbeit.

Dissociated State als Zwischenschritt zur eigenen Lösung

Der Dissociated State kann ein sehr hilfreicher Zustand für den Coaching Prozess sein. Wenn beispielsweise ein Erlebnis vom Klienten als emotional sehr belastend empfunden wird und er im Extremfall in eine Art Schockzustand verfällt, dem sogenannten „Stuck State“, kann ihm ein vorübergehender Zustand emotionaler Distanz dabei helfen, eigene Ressourcen oder auch Fähigkeiten (wieder) zu entdecken. Dazu wird im NLP der Dissociated State mit gezielten Interventionen mittels ankern (mehr dazu finden Sie hier) erzeugt. Der am positivsten empfundene Zustand ist der sogenannte „Ressource State“. Hier ist der Klient in seiner Kraft und kann eigene Lösungen finden. Dieser gewünschte Zustand kann bei emotionalen Blockaden meist aber nur über Zwischenstationen erreicht werden. Dabei kann der „Dissociated State“ ein solcher möglicher Zwischenschritt auf dem Weg zum Ziel sein. Was meinen Sie? Kann eine gewisse emotionale Distanz dabei helfen, eigene Lösungen zu finden?