Das englische Wort ‚Coach‘ bedeutete ursprünglich Kutsche und später wurde auch der Kutscher mit ‚Coach‘ oder ‚Coachmen‘ bezeichnet. Die Aufgabe des Kutschers war das Führen und Betreuen der Pferde.
Frühe Anwendung fand der Coach im Bereich des Leistungssports. Später kamen die Arbeitsfelder Medizin, Management und Gesprächstherapie hinzu. Heute gibt es in allen Bereichen einen riesigen Markt für Coaching, obwohl der Beruf nicht staatlich anerkannt ist.
Vielleicht hängt dies auch mit der Klienten-zentrierten Arbeitsweise eines Coachs zusammen. Denn Coaching wird häufig als Hilfe zur Selbsthilfe beschrieben. Der Coach greift nicht beratend in den Lösungsprozess ein, sondern geht davon aus, dass der Klient die beste Lösung bereits in sich trägt. Durch gezieltes und professionelles Feedback verhilft der Coach seinem Klienten dazu, seine eigene Lösung zu finden. Hierin besteht der wesentliche Unterschied zur klassischen Beratung. Coaching könnte auch als Beratung ohne Ratschlag beschrieben werden.
Im Coaching kommen verschiedene Interaktionstechniken zum Einsatz. Einige sind angelehnt an die Praxis der Psychotherapie, der provokanten Therapie, der Neurolinguistischen Therapie, der Verhaltenstherapie oder der lösungsorientierten Kurzzeittherapie. In der Praxis werden meistens Mischformen angewendet. Die Gemeinsamkeit aller Ansätze ist die Aktivierung einer lösungs-, ziel- und ressourcenorientierten Handlungsweise.
Es befasst sich aber ausdrücklich nicht mit der Behandlung psychischer Störungen und grenzt sich dadurch von der Psychotherapie ab. Im Gegensatz zur Psychotherapie befasst sich der Coach außerdem weniger intensiv mit der Ursachenforschung und der Vergangenheit sondern mit der Frage, wie Verhaltensveränderungen in der Zukunft bewirkt werden können.
In meinen Augen steht Coaching nicht in Konkurrenz zu anderen Beratungsformen sondern bereichert vielmehr die Angebotspalette. Es ist eine sehr zielführende, pragmatische und vergleichsweise weniger zeitintensive Dienstleistung. Eine Beratung macht in der Regel nur dann Sinn, wenn der Berater etwas weiß, was ich nicht weiß aber wissen muss. Bei vielen Fragen und Problemen des Lebens weiß aber niemand außer mir, was für mich in dieser oder jener Situation das Richtige ist. Für solche Fälle ist das Prinzip des Coachings hervorragend geeignet, um dem Klienten zu seiner passgenauen Lösung zu verhelfen.