„A“ Ankern oder wie Reiz-Reaktionsmuster entstehen

Ankern oder wie Reiz-Reaktionsmuster entstehen

© De Vries

Ankern oder Anchoring gehört zu den Grundtechniken aus der neurolinguistischen Programmierung (NLP) und meint das gezielte und bewusste verbinden von Reizen und Reaktionen (mehr dazu finden Sie hier). In fast allen Formaten (NLP-Techniken) werden diese Anker eingesetzt. Einige Formate arbeiten beispielsweise mit sogenannten „Bodenankern“. Hier werden Papierkarten auf dem Boden ausgelegt und mit bestimmten Zuständen in Verbindung gebracht. Wenn der Klient auf diesen Bodenanker tritt, werden diese Zustände beim Klienten innerlich ausgelöst. Diese Reiz-Reaktionsmuster können positive oder negative emotionale Zustände hervorrufen. Durch Ankern von positiven Zuständen mit gezielten Reizen können diese positiven Zustände immer wieder und nach Bedarf ausgelöst werden.

Anker im Alltag

Wir alle kennen diese Anker aus unserem alltäglichen Leben. So bleiben wir beispielsweise automatisch an einer roten Ampel stehen bzw. haben ein schlechtes Gewissen, wenn wir bei Rot gehen (und möglicherweise noch von Kindern dabei beobachtet werden). Ein anderer sehr alltäglicher Anker ist der Klang des Weckers, der uns jeden Morgen auf die gleiche Art weckt. Einige Warenhäuser und Supermärkte setzen diese bewusste Verkettung von Reizen und inneren Zuständen gezielt ein. So nutzen viele Firmen sogenanntes „Neuro-Marketing“, um die Kauflust zu steigern (mehr dazu finden Sie hier).

Klassische Konditionierung

Ursprünglich entdeckt wurde dieser Zusammenhang von Iwan Petrowitsch Pawlow, der für seine Forschung den Nobelpreis für Physiologie und Medizin erhielt. Er fand bei seinen Experimenten mit Hunden heraus, dass unkonditionierte Reiz-Reaktionsmuster wie z.B. Speichelfluss (unkonditionierter Reiz) beim anbieten von Futter durch einen anderen (vorher neutralen) Reize, wie Glockentöne, neu gekoppelt werden können. Diese neue Verbindung von Reiz und Reaktion nennt man klassische Konditionierung (mehr dazu unter finden Sie hier).

Behandlungsmöglichkeiten

Die Entdeckung dieser Zusammenhänge hat eine ganze Reihe neuer Therapietechniken zur Folge gehabt. So kann die Gegenkonditionierung beispielsweise eingesetzt werden, um Angstzustände oder Zwänge zu behandeln.

Welche Anker im Alltagsleben fallen Ihnen noch ein? Welche Reiz-Reaktionsmuster haben Sie über eine klassische Konditionierung verändert?