Zu Beginn des neuen Jahres startet das Coaching ABC mit dem Buchstaben „A“ und dem Begriff „Achtsamkeit“. Was bedeutet eigentlich Achtsamkeit? „Achtsam sein bedeutet, innere und äußere Vorgänge mit ungeteilter, entspannter Aufmerksamkeit zu beobachten und „das ganze Bild“ aufnehmen.“ (mehr dazu finden Sie hier)
Ursprung
Achtsamkeit kommt ursprünglich aus dem Buddhismus. In der buddhistischen Lehre bedeutet Achtsamkeit eine bestimmte innere Haltung einzunehmen (mehr dazu finden Sie hier). Geist, Gefühle und Körper werden durch diese Art der besonderen Aufmerksamkeit in ihren jeweiligen Zuständen bewusster wahrgenommen. Ist diese Aufmerksamkeit sehr geschult, hat der Praktizierende die Freiheit beispielsweise nur heilende Gedanken oder Gefühle zuzulassen beziehungsweise leidvolle Gedanken oder Gefühle loszulassen. Auf diese Weise kann man sich von unnötigen Ängsten und Sorgen befreien und gelassen im Hier und Jetzt leben. Satipatthana Sutta beschreibt als eine der Lehrreden des Buddha die „vier Grundlagen der Achtsamkeit“ (mehr dazu finden Sie hier).
Wahrnehmung de-fokussiert
Anders als bei der Konzentration, wo man sich auf eine bestimmte Sache fokussiert, ist die Wahrnehmung bei Achtsamkeitsübungen auf das gesamte Panorama all dessen ausgerichtet was in diesem Moment wahrgenommen werden kann. Insbesondere in kreativen Prozessen ist dies sehr hilfreich, denn so können außergewöhnliche Lösungen gefunden werden.
Achtsamkeit in der Therapie
In der westlichen Psychotherapie hat die Achtsamkeit seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts an Bedeutung gewonnen. Wissenschaftler erkannten die positiven Wirkungen der Achtsamkeit auf das körperliche wie geistige Befinden in einer zunehmend schneller werdenden Umgebung. Zunächst wurden daher mit Hilfe von Achtsamkeitsübungen und bewusster Körperwahrnehmung stressgeplagte Menschen behandelt. Durch die wiederholte Aufmerksamkeit auf den Moment und auf das was gerade in diesem Moment im Körper beziehungsweise im Geist passiert, entspannt man sich relativ schnell und Stressreaktionen nehmen merklich ab. Die völlige Akzeptanz der Gegenwart mit allen ihren Facetten ermöglicht dem Einzelnen, seine Ängste und andere mentale- wie physischen Störungen sukzessive abzubauen. Heute werden Achtsamkeitsübungen für eine ganze Reihe von aktuell häufig auftretenden Störungen wie beispielsweise Burnout erfolgreich angeboten.
Voraussetzungen
Das Lexikon Stangl nennt insgesamt vier Voraussetzungen für Achtsamkeit. Ersten dürfen wir uns nicht in einer Tätigkeit verlieren. Achtsamkeit bedeutet vielmehr sich über das eigene Tun bewusst zu sein. Zweitens wird die Wahrnehmung nicht durch Grübeleien, Zukunftssorgen, Gefühle oder andere Störungen beeinträchtigt und drittens wird das Wahrgenommene nicht bewertet. Das gilt insbesondere für bereits Bekanntes und die damit verbundenen Vorurteile. Viertens sollten wir uns bewusst sein, dass unsere Sichtweisen falsch, beschränkt oder einengend sein können, weil Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden können.
Wann waren Sie das letzte Mal bewusst in der Gegenwart? Was haben Sie wahrgenommen? Hat es Ihnen geholfen, Ihre Ängste zu überwinden?